The Phantom of the Opera - 23.9.2014

Bevor Ihr diesen Bericht zu meinem Phantom of the Opera Besuch lest, sollte ich euch warnen. 
Wer hier einen objektiven Text erwartet, wird sehr schnell enttäuscht werden. ;)


Wieso ich überhaupt das Phantom in London besucht habe?
Dazu gibt es eine kleine Vorgeschichte.


Im Jahr 2011 besuchte ich das Musical Tenors Konzert in Filderstadt. Am Merchandise Stand erweckte dann eine DVD meine Aufmerksamkeit, von deren Titel noch nie etwas gehört hatte. "The Phantom of the Opera - 25th Anniversary at the Royal Albert Hall". 
Das Cover sah ziemlich cool aus und der Text auf der Rückseite las sich auch ganz gut, also kaufte ich die DVD spontan.
Zuhause wurde die DVD ziemlich schnell zu einer meiner liebsten und ich begeisterte mich mehr und mehr für die Geschichte um das Phantom, Erik und Christine.
Etwas später ging meine Liebe zu diesem Musical sogar wortwörtlich unter die Haut. 

Ich wollte es unbedingt einmal in London sehen, hatte aber nie die Möglichkeit dazu.
Als klar war, dass in der Q12 wieder eine Studienfahrt nach London angeboten wurde, fragte ich nach, ob es möglich ist, anstatt dem obligatorischen Lion King Besuch das Phantom der Oper zu besuchen. 

Knapp 9 Monate war es dann soweit. 
Ich hatte es geschafft!



Ich hatte gut 3 Jahre auf den Moment gewartet, das Stück zu sehen und nun war es endlich soweit!

Ich kam gut 30 Minuten vor der ausgemachten Uhrzeit an, also hatte ich genug Zeit, um das Theater ausgiebig von außen zu fotografieren. Dabei sind etwa 25 Bilder entstanden, die ich euch aber aus Platzgründen ersparen werde. :D



Ich deckte mich noch mit Castheft, Bildband, einer Tasse und einem Schlüsselanhänger ein, bevor ich meinen Platz aufsuchte.
Der Bildband kostet 5 Pfund, das Castheft 4 Pfund. Preise, von denen man bei großen Musicalproduktionen in Deutschland nur träumen kann. 

Im zweiten Rang angekommen, wurde ich gleich von einem Platzanweiser zu meinem Platz geschickt. 
Unsere Sicht war genial, da wir nur 4 Reihen vor uns hatten. Es war zwar weit oben, aber da die Bühne eine unglaubliche Tiefe hat, konnte ich selbst von dort oben sehr viele Details erkennen. 

Zum Stück selbst werde ich wohl nichts mehr sagen müssen. Wenn euch der Inhalt interessiert - tippt es einfach bei Google ein. Ich würde wohl viel zu weit ausholen und zu viele Details miteinbeziehen. ;)


Allerdings möchte ich zur Inszenierung einige Worte verlieren. 
Ich kannte bisher nur die Jubiläumsversion in der Royal Albert Hall, die zwar wunderbar ist, aber aufgrund der Gegebenheiten der Bühne nicht wirklich vor Details strotzte.
Im Her Majesty´s Theatre sieht die Sache ganz anders aus.
Das Bühnenbild ist sehr detailreich und man kann bis ganz oben wirklich viel erkennen. 
Am eindrucksvollsten war natürlich, als der Kronleuchter nach unten kracht. 
Bei Masquerade entdeckt man bei jedem Blick ein neues wunderschönes Kostüm. Ich denke, diese Szene würde nie langweilig werden. 
Überhaupt sind alle Kostüme sehr detailreich und fantastisch gemacht. 





Von der Cast möchte ich - wie bei jedem Bericht - über diejenigen schreiben, die mir am besten gefallen haben.

Eins aber vorneweg: Jeder war absolut grandios! Egal ob das Phantom oder das Ensemble!

Alicia Beck als Meg Giry. Genial. Meg ist zwar eine unscheinbare Rolle, aber sie ist mir wirklich positiv im Gedächtnis geblieben. 

Harriet Jones als Christine. Ich fand sie wirklich gut, vor allem bei Wishing you were somehow here again hat sie mir sehr gefallen. Ihre beste Leistung des Abends zeigte sie allerdings bei Point of no return  sowie bei Final Lair

Liame Tamne als Raoul. Ich mag die Rolle Raoul nicht, da er für mich viel zu oberflächlich ist. Aber ich mochte Liam als Raoul. Er war einer der positiven Überraschungen des Abends. Ich kannte ihn vorher nicht wirklich, aber er hat mich wirklich vom Hocker gehauen. Seine Stimme ist einfach toll und ich könnte ihm stundenlang zuhören. 

Zu guter Letzt: Geronimo Rauch als Phantom. Ich könnte jetzt natürlich schreiben, wie genial er als Phantom ist. Aber ich könnte es auch anders ausdrücken: Ab Music of the Night hatte ich ein neues Lieblingsphantom. Ich hätte nicht gedacht, dass jemand Ramin Karimloo als meine persönliche Nummer 1 ablösen könnte, aber Geronimo Rauch hat es wirklich geschafft. Er hat meine hohen Erwartungen an das Phantom nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen. 
Was ich ziemlich genial fand: Geronimo beginnt bei All I ask of you - Reprise sehr verletzlich und "schwach", aber am Ende des Liedes haut er alle mit seiner kraftvollen Stimme weg.
Ich könnte noch mehr Lobeshymnen auf ihn schreiben, aber es soll ja in diesem Post um meinen Besuch beim Phantom und nicht um Geronimo gehen. :D


Am Ende des Stückes kamen mir dann doch etwas die Tränen. Einerseits weil das Stück nun vorbei war, andererseits weil Geronimo mich in der letzten Szene so berührte. 

Zurecht bekamen alle am Ende des Abends Standing Ovations.

Ich machte noch ein Foto vor dem Foto des Phantoms als Roter Tod, was eines meiner Lieblingskostüme ist, bevor ich schließlich den Abend in einem Pub etwas ausklingen ließ.



Ich bereue nicht, dass ich statt Lion King das Phantom besucht habe.
Für mich ist ein absoluter Traum in Erfüllung gegangen und ich würde mich jedes Mal wieder so entscheiden.


Diese Vorstellung war unangefochten das Highlight der London-Reise und ich werde nie vergessen, wie ich während allen meinen Lieblingssongs einfach nur Gänsehaut hatte.

Einfach ein perfekter Abend! <3